Eigentlich wollte ich auch heute über die kleinen und großen Fortschritte berichten. Dass das Gehen an der Leine langsam besser wird, dank Bestechung an jeder Kurve. Oder dass nach "Sitz" jetzt auch "Warte" einigermaßen klappt, was eine besonders schwere Übung ist, wenn der Futternapf hingestellt wird (für Bailey UND Herrchen). Und dass wir als neues Spiel "Such!" üben, wo ein Leckerlie in der Faust versteckt wird, beide Hände angeboten werden und Bailey duch schnuppern herausfinden soll, in welcher Hand sich der Happen befindet.
Allerdings gab es gestern Abend vorm Gassigehen noch eine ganz andere Überraschung. Im Häufchen von Bailey fanden wir nämlich eine Spaghetti, rund fünf Zentimeter lang. Eine Spaghetti? Nach kurzem Überlegen schrillten sämtliche Alarmglocken: Ist das womöglich ein Bandwurm?
Also Bailey untern Arm, Kotbeutel in die Hand und ab ins Auto zum Tierarzt. So hatten wir den ersten Besuch beim Doc eigentlich nicht geplant. Fünf Minuten vorm Schließen der Praxis standen wir an der Anmeldetheke, überreichten den Beutel und setzten uns ins Wartezimmer. Bailey hatte sich zwischenzeitlich überlegt, die Situation am Besten zu verschlafen. Viel mitbekommen hat sie also nicht.
Der Tierarzt zog schließlich das weiße Ding aus dem ansehnlichen Häufchen Kot heraus (was heißt hier igitt?). Wie sich herausstellte, waren es sogar fast zehn Zentimeter. Aber kein Bandwurm, sondern ein Spulwurm. Wie der Arzt uns erklärte, wirken die meisten Entwurmungsmittel nur auf den Darm, allerdings können die Eier der Parasiten auch außerhalb des Darms nisten. Wir erhielten ein neues Medikament, zu verteilen auf drei Tage, und die Rechnung. Unser Welpe widerrum erhielt ein Stück Fleischwurst, die Tablette darin merkte sie überhaupt nicht.
Und, ach ja, bei Damen spricht man ja nicht vom Gewicht, aber in dem Fall machen wir mal eine Ausnahme: Stolze fünf Kilo bringt unser Sonnenschein auf die Waage. Mal sehen, wie das Ergebnis in zwei Wochen bei der Nachkontrolle ist.
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