Mittwoch, 13. Juni 2012

Einschulung

Am Samstag wurde es Ernst im bisher neunwöchigen Leben unserer Bailey. Während Menschenkinder in diesem Alter noch nicht viel mehr können als schlafen, nuckeln, schreien und kacken (entschuldigung, aber die Menge, die bei einem Baby wieder rauskommt, lässt sich kaum beschönigend beschreiben), ging Bailey mit uns das erste Mal zur Welpenschule.

Ein wenig schüchtern kam sie mit, die vielen fremden Gerüche der vielen fremden Hunde müssen für eine Hundenase beeindruckend gewesen sein. Der Hundetrainer begrüßte uns und nach und nach kamen sechs weitere Hundeschüler dazu. Wir nahmen Bailey die Leine ab und beobachteten, was passiert. Erstmal - nichts. Bailey machte freiwillig sitz, presste sich an unsere Beine und schaute zögerlich in die Runde. Dann kamen die ersten anderen Welpen und schnupperten an ihr. Als wäre das ihr Startsignal gewesen, setzte sich Bailey in Bewegung, roch ebenfalls an den neuen Kameraden und fing an, mit ihnen herumzutollen und zu jagen. Zuerst immer wieder mit einigen Pausen, in denen sie das wilde Treiben der anderen beobachtete, und dann doch immer öfters lieber mittendrin statt nur dabei.

Danach kamen die Hunde wieder an die Leine und mit Herrchen auf den Übungsplatz. Wir stellten uns im Kreis auf und brachten die Welpen in den Sitz. Nacheinander musste dann jeweils ein Besitzer aufstehen und mit seinem Hund die Gruppe umrunden, dabei dafür sorgen, dass der Hund nur seinem Chef folgt und sich durch die anderen nicht ablenken lässt. Sich dabei notfalls zum Affen zu machen, war Pflicht. Die anderen mussten gleichzeitig darauf achten, dass ihr Hund im Sitz oder Platz blieb. Da war es von Vorteil, dass Bailey doch eher verschlafen ist, denn so mancher Hund hatte so viel Pfeffer im Hintern, dass das Sitzen und Warten eine reine Qual für ihn war - und für sein Herrchen.

Die nächste Lektion war "Platz!". Hier stellte sich Bailey ein wenig begriffstutzig an gibt es noch ein wenig Luft nach oben, bis das wirklich klappt. Dafür marschierte sie mit durch die aufgestellten Rahmen, an denen klappernde Ketten, Blechdosen oder Holzlatten hingen. Ein wenig ungeheuer war ihr jedoch die Wippe, die plötzlich nach vorn kippte. Aber alles kann und soll ja auch nicht beim ersten Mal klappen!

Zum Abschluss durften die Hunde dann nochmal ohne Leine herumtollen und wir Herrchen bekamen Hausaufgaben auf. Erstens: Platz üben. Zweitens: Den Namen einüben. Und Drittens: An der Leine gehen. Nur an diesem Samstag, da war Üben nicht mehr drin. Bailey verschlief den gesamten Nachmittag, stand nur mal für kleine und große Geschäfte auf und um etwas zu fressen. Am Sonntag konnten wir dann richtig lang ausschlafen...

Und hier machen wir Hausaufgaben:
Der Hundetrainer riet uns, Bailey auf ihren Namen zu trainieren. Ohne Leine auf freiem Feld!

Das funktionierte sehr gut: Mit neun Wochen entfernt sich ein Welpe sowieso noch nicht vom Rudel.

Mit etwa vier Monaten wird sie die Ohren wohl auf Durchzug stellen. Bis dahin muss der Name sitzen.

Suchbild: Wo ist Bailey?

Ganz schön anstrengend, hin und her zu rennen. Das wird wieder ein ruhiger Abend und eine gute Nacht für Herrchen. 

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