Nach fünf Stunden Autofahrt schnupperte die Luft plötzlich ganz anders: Es roch nach Sand, Muscheln, Schlick, Salz, Wasser: Es roch nach Meer. Ganz aufgeregt wackelte unsere Wuchtbrumme im Kofferraum hin und her und begriff langsam: Sie würde es mit einer Gegend aufnehmen müssen, wo Bailey nie zuvor gewesen ist. Und siehe, sie machte sich das Land untertan.
Man könnte erwarten, dass ein Vierbeiner, der nur Wiese, Wald, Bach und See kennt, vor Strand und Wellen zumindest so etwas ähnliches wie Respekt haben würde. Könnte man.
Kaum von der Leine ab, sprang unsere Maus hinunter ans Wasser. Gut, der erste Schwall frisches Meer schmeckte nicht und Bailey verzog ein wenig das Gesicht. Aber dennoch prüfte sie die ganze Woche immer wieder die Wasserqualität, schließlich ist Madame ein Labbi und Labrador lernt nicht, sondern erlebt.
"Wer stoppt, hat verloren. Huuuiiiihhhh!"
Sand ist toll, denn er wirbelt so lustig durch die Luft beim Rennen. Und man kann sliden. Und Purzelbäume schlagen, wenn auch nicht immer freiwillig. Und so fegte unser Duracelhase hin und her ohne auch nur im Ansatz müde zu wirken.
"Kleine Nase im Wind..."
Ein Labrador ist ein Wasserhund, das bewies unser Seelöwe ein ums andere Mal. Wie schön, dass zum Saisonende die Strandabschnitte häufig ohne Leine bespielt werden konnten.
"Platzdaplatzdaplatzda!"
Die Ohren fliegen, die Pfoten durchpflügen den Sand, pure Lebensfreude saust durch die friedliche Landschaft. So einfach herrlich kann Urlaub sein.
"Nur noch 5 Minuten. Büüddddeeee!"
Wie erklärt man einem Energiebündel, dass es Zeit wird, sich auszuruhen und nach Hause zu gehen? Am Besten noch mit der Erwähnung des Wortes "Fressen". Denn Kohldampf schob Bailey ständig. Im Ferienhaus verschwand Madame danach direkt ins Bett - und ward vor dem nächsten Morgen nicht mehr gesehen.
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